Wirtschaftsinformatik: Grundlagen des Information Engineering

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TP / CM, Kurs vom 01.10.2004 - 31.03.2005

Grundlagen des Information Engineering: Grundlegende Projektstandards (Projekt und Projektsituation, Projektentstehung, Projektziele, Projektplanung, Projektorganisation, Projektdokumentation).

Grundlegende Projektstandards

Projekt und Projektsituation

Projekte sind beispielsweise:

Kriterien, Merkmale und Rahmenbedingungen für ein Projekt:

Projektentstehung

Das Magische Dreieck des Projektmanagement:

  1. Qualität in der Praxis:
    • Anforderungen sind nicht eindeutig
    • Ergebnis wird nicht akzeptiert
    • Software wird nicht ausreichend getestet
  2. Kosten in der Praxis:
    • Ressourcen sind nicht verfügbar
    • Budget wird überschritten
    • laufend neue Anforderungen
  3. Zeit in der Praxis:
    • fehlende Entscheidungen
    • Endtermin wird nicht eingehalten
    • keine Prioritäten

Projektziele

Ein Ziel ist ein gedanklich vorweggenommener, zukünftiger Zustand...

Ziele sind Richtschnur und Maßstab für alle Projektaktivitäten.

Ziele sollten dreidimensional formuliert werden:

  1. Inhalt: Was soll erreicht werden?
  2. Ausmaß: Wie genau und mit wieviel Kraft soll das Ziel erreicht werden?
  3. Zeit: Wann muss das Ziel erreicht werden?

Projektplanung

Was heißt planen?

Was gehört zur Projektplanung?

  1. Projektstrukturplan (Was?)
  2. Projektphasenplan (Welche Chronologie?)
  3. Projektablaufplan (Was? Wann?)
  4. Terminplan (Wann? Wer?)
  5. Kapazitätsplan (Wer? Wieviel?)
  6. Kostenplan (Wann? Wieviel?)
  7. Qualitätsplan (Wie?)

Anmerkung: Punkt sieben "Qualitätsplan" kann auch schon zu einem früheren Zeitpunkt bearbeitet werden.

Probleme, die Projekte gefährden:

Projektmonitoring:

Der Lenkungsausschuss (Projektsteuerungsgremium) stellt sicher, dass die richtigen Projekte geplant werden. Der Fachausschuss (Projektausschuss) stellt sicher, dass das jeweilige Projekt richtig durchgeführt wird. Der Projektleiter plant und steuert sein Projekt.

Berichtswesen:

  1. Berichtsinhalt:
    • Projektstand Soll-Ist
    • ggf. Probleme (Ursachenanalyse, Lösungsalternativen, Lösungsvorschläge)
    • Prognose des weiteren Projektverlaufes
  2. Berichtsweg (durch die Struktur der Projektorganisation vorgegeben)
  3. Berichtszeitpunkt:
    • Meilensteine
    • Ende von Arbeitspaketen

Eskalation: weitergeben an höhere Hierachie, wenn die eigene Kompetenz (Machtbefugnis) nicht ausreicht.
Delegation: übertragen eigener Führungs-/Management-Aufgaben an untergeordnete Mitarbeiter.

Projektsteuerung:

  1. Sequenzsteuerung (Teilprojekte, Arbeitspakete zeitlich verschieben; Puffersteuerung)
  2. Leistungssteuerung (Förderung ungenutzter Potentiale sowie Motivation mit dem Ziel der Leistungssteigerung)
  3. Wegsteuerung (schneller, besser, anders; Koordinationsaufgabe)
  4. Einsatzsteuerung (höherer Ressourceneinsatz)

Wie funktioniert die Arbeitspaketbildung?

Kriterien für das "Zuschneiden" von Arbeitspaketen sind:

Projektorganisation

Stellenorganisation:

Die Stellenorganisation ist eine permanente Aufbauorganisation.

Kennzeichen sind:

  1. Daueraufgaben
  2. Stellenbeschreibung

Merkmale sind:

Rollenorganisation:

Die Rollenorganisation ist eine temporäre Projektorganisation.

Kennzeichen sind:

  1. befristete Aufgaben
  2. Rollenbeschreibung

Merkmale sind:

Wie werden die Rollen besetzt?

  1. Projektleiter
    • breite Erfahrung
    • hohe Verfügbarkeit
    • maßgeblicher Einfluss gewünscht
    • "politische" Fähigkeiten
    • Führungsfähigkeiten
  2. Teilprojektleiter
    • breite Erfahrung
    • hohe Verfügbarkeit
    • maßgeblicher Einfluss gewünscht
    • Führungsfähigkeiten
    • fachliche Fähigkeit
  3. Projekt-Controller
    • breite Erfahrung
    • maßgeblicher Einfluss gewünscht
    • "politische" Fähigkeiten
  4. Abstimmpartner
    • breite Erfahrung
    • maßgeblicher Einfluss gewünscht
    • fachliche Fähigkeit
  5. Entwickler
    • hohe Verfügbarkeit
    • fachliche Fähigkeit
  6. Experte
    • breite Erfahrung
    • fachliche Fähigkeit

Projektdokumentation

  1. Einleitung
    • Problemstellung
    • Angestrebtes Ergebnis
    • Vorgehensweise
  2. Untersuchung der Ausgangssituation (generell)
    • Verständnis
    • Begriffe
    • Bestandteile
    • Merkmale
    • generelle Anforderungen
  3. Untersuchung der Situation im konkreten Anwendungsfall
    • Vorstellung des Praxispartners
    • Erhebung und Dokumentation der Ist-Situation
    • Diagnose der Ist-Situation
    • spezielle Anforderungen
  4. Recherche und Untersuchung möglicher Lösungen
    • Mögliche Lösungen (A, B und C)
    • Untersuchung der Anforderungserfüllung
    • Auswahlentscheidung
  5. Entwicklung der eigenen Lösung
  6. Implementierung
  7. Ergebnis